Mittlerweile sind Kryptowährungen längst keine Randerscheinungen mehr, sondern etablieren sich immer mehr zu einem attraktiven – wenn auch sehr hochspekulativen – Anlageprodukt. Wer sich überlegt, in Bitcoin, Ethereum oder andere Krypto-Coins zu investieren, sollte sich jedoch genau darüber informieren wo die Vor- und Nachteile liegen, um für sich selbst ein Risiko abschätzen zu können, ob man investieren möchte oder nicht.

Vorteile von Kryptowährungen

  1. Dezentrale Verwaltung
    Kryptowährungen werden dezentral verwaltet, das heißt, dass sie im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen nicht dem Einfluss und Manipulationen von Banken oder Regierungen unterliegen. Während eine Zentralbank Geld drucken, und so den Währungskurs steuern kann, ist dies bei Kryptowährungen nicht möglich.
    Kryptowährungen werden in der Blockchain gespeichert. Diese Technologie ermöglicht es, dass die virtuelle Währung weder kopiert noch gefälscht werden kann.
    Wird mit Kryptowährung gehandelt, wird jede Transaktion in der Blockchain gespeichert. Außerdem entfallen bei den Transaktionen Drittparteien wie Banken, da die Währung direkt von einem Nutzer zu einem anderen wandert.
    Die Blockchain-Technologie ermöglicht es außerdem, Transaktionen an Bedingungen zu knüpfen. Man spricht dabei von „Smart Contracts“ wie sie zum Beispiel schon von Ethereum oder IOTA angeboten werden. So ist es möglich, einen papierlosen Vertrag (z.B. der Erwerb einer Immobilie) mittels der Blockchain zu realisieren und in Kryptowährung zu bezahlen. Der Vertrag ist dann ebenfalls in der Blockchain gespeichert.
  2. Kryptowährungen unterliegen keiner Inflation
    Die Menge von Krypto-Coins ist beschränkt. Im Fall von Bitcoin sind das 21 Millionen Stück. Da Bitcoins somit nicht unendlich oft erzeugt werden können (im Gegensatz zu druckbarem Geld), gibt es keine Inflation. Die Eigenschaften von Kryptowährung sind somit mit denen von Edelmetallen vergleichbar.
  3. Geringe Gebühren
    Wenn man Transaktionen in einer herkömmlichen Währung tätigt oder das Geld auf einem Bankkonto liegen hat, fallen für die Verwaltung oder Transaktionen Gebühren an.
    Bei Kryptowährung gibt es so gut wie keine Gebühren, da die Coins direkt von einer Person zu einer anderen übertragen werden, ohne, dass eine Bank als Mittelsmann fungieren muss.
    Des Weiteren gibt es bei Kryptowährungen auch keine Negativzinsen, und die Transaktion ist innerhalb weniger Sekunden abgewickelt, während sich Banken oft bis zu drei Tage lang Zeit lassen.
  4. Große Gewinne möglich
    Der Kurs des Bitcoins hat in den letzten Monaten einen Höhenflug hingelegt, und im Dezember einen neuen Rekordwert (über 19.800 US-Dollar pro Coin) aufgestellt. Wer in Kryptowährung investiert, kann große Gewinne (und ebenso auch große Verluste) erzielen. Wenn man lediglich an Kryptowährungen als Anlageprodukt und nicht als Zahlungsmittel interessiert ist, sollte man einen vertrauenswürdigen Broker zum Handeln benutzen. Auf Vergleichsportalen kann man Testberichte und Bewertungen lesen von Personen, die schon mit Brokern wie etoro oder Libertex Erfahrungen gemacht haben.
  5. Anonymität
    Auch wenn Kryptowährung aufgrund der dahinterstehenden Anonymität gern mit Kriminalität gleichgesetzt wird, ist dies keineswegs der Fall. Dass sich Kriminelle diesen Vorteil zunutze machen und per Kryptowährung Geldwäsche betreiben oder andere Straftaten begehen, steht außer Frage.
    Doch von der Anonymität profitieren auch die rechtschaffenen Nutzer. Denn bei Bitcoin und Co. gibt es keine transparenten Konten, die von jedermann eingesehen werden können. Jeder Nutzer hat somit seine Privatsphäre, in die weder Schufa noch andere Institutionen Einblick haben und nachsehen können, wie viel Geld jemand besitzt.

Bild: Hochspekulative Anlageprodukte – Kryptowährungen.

 

Nachteile von Kryptowährungen

  1. Volatilität
    Im Gegensatz zu herkömmlichen Währungen schwanken die Kurse von Kryptowährungen extrem stark.
    Investoren, die sehr viele Bitcoins oder andere Kryptowährung besitzen, können außerdem durch den plötzlichen Verkauf einen Kursrutsch auslösen und so die Kurse manipulieren.
    Da die Kurse jedoch nur schwer vorhersagbar sind, sind Kryptowährungen hochspekulative Investitionsprodukte, worüber sich Anleger im Klaren sein sollten. Es sind mit dieser Anlage sowohl große Gewinne als auch große Verluste möglich.
  2. Als Zahlungsmittel immer noch eine Nische
    In einigen Online-Shops kann mittlerweile per Kryptowährung bezahlt werden, doch die Händler, die diese Optionen anbieten, sind immer noch die große Minderheit. Als Zahlungsmittel zum Warenerwerb eignet sich Kryptowährung dadurch nur bedingt, weil sie sich noch nicht als allgemein akzeptiertes Zahlungsmittel am Markt durchgesetzt hat.
  3. Kryptowährungen erfordern Sicherheitsmaßnahmen
    Wer Kryptowährung besitzt, muss diese auf seinem Rechner speichern. Der PC sollte dabei unbedingt virenfrei sein und über einen aktuellen Live-Schutz verfügen. Nur so kann sichergestellt werden, dass Hacker nicht Zugang zur elektronischen Geldbörse erhalten und das Kryptokonto leerräumen.
    Auch wer seine Zugangsdaten zu der elektronischen Geldbörse verliert, hat keinen Zugriff mehr auf seine Kryptowährung(en). In diesem Fall besteht also der Totalverlust.
  4. Nutzer für Transaktion selbst verantwortlich
    Das Rückgängigmachen von Überweisungen im Falle einer falschen Transaktion ist aufgrund der dezentralen Struktur der Blockchain nicht mehr möglich. Jeder Nutzer ist also selbst für Überprüfung und Richtigkeit seiner Transaktion verantwortlich.

 

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