Endlich den riesigen Jackpot abräumen – Glücksspiel übt seinen ganz eigenen Reiz aus. Spieler haben selten eine Idee davon, warum sie so passioniert und mit Leidenschaft dabei sind. Dabei lohnt sich ein Blick auf Psychologie rund um Gambling. Wer versteht, warum er spielt, hat einen wichtigen Schritt gemacht. Dabei spielt es keine Rolle, ob mit Spielgeld im Demomodus oder einem gratis Casino Bonus ohne Einzahlung gezockt wird.

Fakt Nr. 1: Glücksspiel macht glücklich

Der Begriff Glücksspiel kommt von Glück. Roulette- und Slotfans denken hier zuerst an Fortuna. Aber: Es lässt sich auch von einem anderen Standpunkt aus betrachten. Glück kann auch mit glücklich sein in Verbindung gebracht werden – dem Zusammenspiel aus Endorphinen und dessen Antagonisten. Unser Körper schüttet beim Spielen nämlich eine ganze Reihe verschiedener Hormone aus.

Sobald die Einsätze gemacht sind und die Kugel rollt, wird es spannend. Der Spiegel des Stresshormons Adrenalin steigt. Eigentlich soll es jede Sehne und jeden Muskel im Körper anspannen. Flucht nach vorn oder umdrehen und wegrennen – so ist unser Körper eigentlich in aufregenden Situationen gepolt. Wenn die richtige Zahl kommt, schießen Dopamin und Endorphine durch den Körper.

Dieser Kick ist der Grund, warum Glücksspiel auf der einen Seite so aufregend ist – Spieler am Ende mit einem angenehm entspannten Gefühl nach Hause gehen lässt. Das Belohnungszentrum bekommt beim Glücksspiel auf jeden Fall etwas zu tun.

Fakt Nr. 2: Die Macht der Kontrolle

Wer Roulette oder Blackjack beobachtet, kommt schnell auf die Idee: Das Spiel lässt sich doch eigentlich gut kontrollieren. Die Macht der Kontrolle gehört zur Psychologie des Glücksspiels. Hintergrund: Das Gehirn ist darauf konditioniert, uns diese scheinbare Kontrolle vorzuspielen. In der Praxis haben Spieler überhaupt keinen Einfluss auf den Verlauf des Spiels. Das beste Beispiel sind die Casinoklassiker Roulette und Blackjack.

Das Eintreten der Wahrscheinlichkeit ist mit jeden Versuch gleich. Nehmen wir einfach das Setzen auf Ungerade und Gerade. Beide Möglichkeiten treten mit annähernd 50 Prozent auf. Warum nur annähernd? Es gibt ja noch die Zero, welche mit 1/35 als Wahrscheinlichkeit auftreten kann. Jeder neue Versuch hat die immer gleiche Wahrscheinlichkeit. Aber: Das Gehirn sieht nur, dass die letzten fünf Würfe der Kugel im Kessel eine gerade Zahl gezogen wurde.

Also muss mit dem nächsten Wurf eine ungerade Zahl kommen. Schließlich wird sich die Statistik wieder ausgleichen. Diese Sichtweise führt dazu, dass Spieler abwarten, bis drei oder vier Mal das gegenteilige Ergebnis eintritt, um dann zu setzen und sich dabei selbst suggerieren, Kontrolle über das Spiel auszuüben. In die gleiche Kerbe schlägt der Standpunkt, mit höheren oder niedrigen Einsätzen das Spiel kontrollieren zu können.

Fakt Nr. 3: Der „knapp daneben“ Trick

Beim Glücksspiel gibt es den knapp daneben „Trick“. Auch als near miss phenomenon bekannt, handelt es sich um ein Phänomen, welches inzwischen sogar die Psychologie untersucht. Dabei geht es um Folgendes: Wenn Spieler eigentlich dabei sind, das Gambling abzubrechen – und dann nur knapp neben ihrer gesetzten Zahl landen, spielen sie länger. Um was geht es hier? In der menschlichen Evolution hatte diese Strategie eine sehr hohe Relevanz.

Auf der Jagd nach Wild waren ein near miss das Signal, es fast geschafft zu haben. Frühe Jäger und Sammler hat das Gehirn damit motiviert, es noch einmal zu versuchen. Mit ein wenig mehr Geschick und Glück hat am Ende des Tages tatsächlich Fleisch auf dem Speiseplan gestanden. Damit war near miss ein wertvoller Motivationsfaktor.

Genau diesen Aspekt macht sich am Ende auch das Glücksspiel zunutze. Es ist immer darauf ausgelegt, eine gewisse Zahl an knapp daneben Treffen zu produzieren. Beim Roulette oder Blackjack tauchen diese randomisiert – also zufällig auf. Oder sollten zumindest, da seriöse Anbieter keinen Einfluss auf das Spiel haben. Slots lassen sich auf der anderen Seite sehr konkret auf eine near miss Strategie programmieren. Das für die Evolution so wichtige Motivationstool wird beim Gambling eigentlich ins Gegenteil verkehrt.

Fakt Nr. 4: Gambler’s Fallacy – der große Irrtum

Es gibt in der Psychologie des Gamblings einen wichtigen Punkt, über den niemand so gern spricht – der aber eigentlich offensichtlich ist. Mit dem Begriff Gambler’s Fallacy oder Spielerfehlschluss wird ein sehr spezielles Phänomen bezeichnet, welches in der Praxis immer wieder auftritt. Die Annahme, dass sich aus vergangenen Ergebnissen Rückschlüsse auf die Zukunft schließen lassen.

Heißt im Klartext: Sobald beim Blackjack die Bank mehr als drei Mal hintereinander gewinnt, ist die Chance sehr hoch, dass sich der Dealer überkauft. Aber in der nächsten Runde zieht er wieder einen Blackjack aus dem Deck.

Wie kann so etwas passieren? Gambler’s Fallacy geht von der falschen Annahme aus, dass Ergebnisse voneinander abhängen. Die Statistik leistet zu dieser Sicht einen Beitrag. Durch die Tatsache der Gleichverteilung einer Wahrscheinlichkeit suggeriert sie, dass sich Ergebnisse immer ausgleichen müssen. Dabei ist jeder Münzwurf oder das Spielen mit Würfeln immer unabhängig voneinander. Es gibt keine direkte Verbindung zwischen den einzelnen Versuchen.

Fakt Nr. 5: Angst vor dem Verlieren

In einer direkten Verbindung zu Gambler’s Fallacy steht die Angst vor dem Verlieren. Der Mensch ist von sich aus ein Individuum, welches sehr wohl zwischen unterschiedlichen Besitzständen unterscheiden kann. Und dem sehr klar ist, dass mehr von Etwas einen positiven Effekt hat. Aus diesem Grund entsteht beim Spielen auch eine gewisse Abneigung gegen das Verlieren.

Es ist klar, dass mal eine Hand beim Poker oder eine Runde Roulette verlorengehen. Aber auf lange Sicht soll das Spiel bitte ausgeglichen ablaufen. Am Abend will man schließlich mit einem Gewinn nach Hause gehen. Diese Angst vorm Verlieren und Gambler’s Fallacy bilden eine sehr unangenehme Mischung. Ein Teil der Spieler entwickelt die Einstellung, mit höheren Einsätzen weiterspielen zu müssen. Auf genau diesem Boden gedeiht pathologisches Spielen – kurz Spielsucht. Ein Problem, welches für einen kleinen Teil der Bevölkerung ernste Konsequenzen hat.

Hinter Gambling stecken eine Reihe psychologischer Aspekte. Wer entspannt spielen will, muss sich damit auseinandersetzen und sollte sich dabei immer die Frage stellen, wie stark diese Aspekte bisher das Spielen bereits beeinflusst haben.