In einem bemerkenswerten Wandel wurde Köln, einst eine Hochburg traditioneller Werte, zur sexuell liberalsten Stadt der Welt gekrönt, so ein aktuelles Ranking der Zeitschrift Lust. Die deutsche Stadt, die für ihren berühmten Dom und ihren lebhaften Karneval berühmt ist, hat mit ihrer progressiven Einstellung zur Sexualität Weltstädte wie New York, Amsterdam und Los Angeles in den Schatten gestellt.

Die Entwicklung Kölns von einer Bastion des Konservatismus zu einem Symbol für sexuelle Offenheit ist wirklich außergewöhnlich. In den 1960er Jahren war die Stadt tief in konservativen Werten verwurzelt und die Mehrheit der Frauen unterstützte die "Kinder, Kirche, Küche"-Philosophie der Christlich-Demokratischen Union. Heute jedoch ist Köln ein kosmopolitisches Zentrum, in dem, wie es die Website Erobella ausdrückt, "Sex die neue Religion geworden ist".

Die Rangliste des Magazins ergibt sich aus einer zusammengesetzten Punktzahl, die die rechtliche Situation in jedem Land und die Pro-Kopf-Anzahl von Schwulenbars, Sexshops und queeren Veranstaltungen in jeder Stadt bewertet. Kölns hohe Punktzahl spiegelt die 23 jährlichen LGBT-Veranstaltungen, vier große Gay Pride Festivals, 17 Schwulenbars und 19 Sexshops wider, die alle eine Bevölkerung von etwas mehr als einer Million Einwohner versorgen.

Die Entwicklung der Stadt ist ein Beweis für die Aufgeschlossenheit und Akzeptanz ihrer Bewohner. "Köln besteht nicht nur auf Gleichberechtigung, sondern feiert die Einzigartigkeit jedes Einzelnen", so das Magazin. Dieser gesellschaftliche Wandel steht im krassen Gegensatz zur Vergangenheit der Stadt, als gleichgeschlechtliche Beziehungen kriminalisiert wurden und Bücher wie Lady Chatterley's Lover und Lolita als "pornografisch" galten.

Im heutigen Köln ist Prostitution legal, die gleichgeschlechtliche Ehe ist anerkannt und Menschen können offiziell ihr Geschlecht ändern, wenn sie es wünschen. Der Stadtrat der Stadt, der derzeit von den Grünen und der Mitte-Links-Partei der Sozialdemokraten geführt wird, hat seit 2010 ein eigenes "LGBT-Büro" eingerichtet. Das Kölner Pride-Festival gehört zu den größten in Europa, und die Ansammlung von Schwulenbars, die als "Bermuda-Dreieck" bekannt ist, hat internationale Anerkennung erlangt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Aufstieg Kölns an die Spitze der Liste ein Beweis für die progressive Entwicklung der Stadt ist. Die Stadt hat den Wandel und die Vielfalt begrüßt und bewiesen, dass sie nicht nur für ihren Dom und den Karneval bekannt ist, sondern auch für ihr Engagement für sexuelle Liberalität.